Shipwreck Baron Gautsch


by Herwig Strauss
Abenteurers Tauchlog, Shipwreck Baron Gautsch, by Herwig Strauss

Û¥-chischen Lloyd gebaut, der es ab 16.6.1908 ebenso wie seine beiden Schwesterschiffe, den "Prinz Hohenlohe" und später den "Baron Bruck", auf der dalmatinischen Eillinie einsetzte. Zumindest der "Baron Bruck" ging nach dem I. Weltkrieg in italienischen Besitz über und wurde unter dem Namen "Friuli" weiter eingesetzt. "Baron Gautsch" war mit 3 ölbeheizten Kesseln ausgerüstet, die über je eine Dampfmaschine die drei Schrauben antrieben, die beiden Schwesterschiffe hatten nur je zwei Maschinen und Schrauben. Eine gewaltige Leistungssteigerung wurde durch die dritte Maschine jedoch nicht erzielt.

Namensgeber des Schiffes war Baron Paul Gautsch v. Frankenthurn, Ende des 19. Jahrhunderts zuerst Unterrichtsminister, dann Ministerpräsident und Innenminister der k.u.k. Monarchie.

Die verspätete Lieferung sowie die zu geringe Leistung der Maschinen gab Anlaß zu Reklamationen bei der Werft, Gourlay Bros. & Co., Ltd., was zu umfangreichen Umbauten durch Werftmannschaften im Heimathafen des Schiffes, Triest, führte. Die hohen Kosten für diese Umbauarbeiten trugen letztendlich dazu bei, daß Gourlay Bros. & Co., Ltd. am 23.10.1910 liquidiert werden mußte.

Nach Kriegsausbruch wurde der "Baron Gautsch" am 27.7.1914 von der k.u.k. Kriegsmarine angemietet, um Augmentationstruppen (Verstärkungen) nach Cattaro (Kotor) zu transportieren. Auf 4 Fahrten in Miete wurden 1810 Seemeilen zurückgelegt und 2855 Personen befördert. Auf der Rückreise wurden jeweils Zivilisten in die obere Adria evakuiert.

Nach Abschluß der Augmentation wurde das Schiff am 11.8.1914 dem Lloyd in Cattaro (Kotor) zurückgegeben. Vor der Abreise nach Cattaro (Kotor) fand in Triest eine Besprechung im k.u.k. Seebezirkskommando statt, bei der einem Offizier des Schiffes Anweisungen über den Kurs gegeben werden sollten, den das Schiff wegen der von der k.u.k. Kriegsmarine zu legenden Minenfelder einzuhalten haben würde. Der Kapitän des "Baron Gautsch", Paul Winter, entsandte den II. Offizier, Tenze, zu dieser Besprechung, der seinem Kapitän berichtete, worauf der I. Offizier, Luppis, den Kurs festlegte. Schriftliche Aufzeichnungen über die Minenfelder durften aus Geheimhaltungsgründen nicht angefertigt werden.

- 1 - Im weiteren Verlauf der Reise erhielt die Schiffsführung ergänzende Weisungen der Militärbehörden in Zara (Zadar), die im wesentlichen jenen des Triestiner Seebezirkskommandos entsprachen.

Auf der Rückfahrt von Cattaro (Kotor) nach Triest nahm der "Baron Gautsch" neben den Flüchtlingen aus Bosnien und der Herzegowina auf den dalmatinischen Inseln noch Sommerfrischler an Bord.

Am 13. August 1914 gegen 1100 Uhr lief das Schiff aus dem Hafen von Lussin Grande (Veli Losinj) aus. Die geplante Ankunft in Triest war gegen 1800 Uhr. Von Lussin bis auf die Höhe von Pola (Pula) hätte Luppis die Wache zu führen gehabt, übergab diese jedoch ohne Zustimmung und Erlaubnis des Kommandanten dem II.Offizier Tenze und speiste mit den Passagieren der I.Klasse zu Mittag. Tenze hätte ohnehin um 1400 Uhr den Dienst zu übernehmen gehabt, daher verließ Luppis gegen 1345 Uhr die Brücke.

Der Kurs des "Baron Gautsch" führte weiterhin nach Norden, viel näher an der Küste, als es die Anweisungen der Militärbehörden verlangten. Eine Begegnung mit dem Schwesterschiff "Prinz Hohenlohe", das 3 Seemeilen weiter von der Küste nach Dalmatien unterwegs war, und mehrere Hinweise von Reisenden dem kommandierenden Offizier gegenüber führten zu keiner Kurskorrektur.

7 Seemeilen nördlich der Brionischen Inseln lief der Dampfer um ca. 1450 Uhr mit voller Fahrt in das eigene, gerade erst verlegte Minenfeld. Der Minenleger "Basilisk" gab noch Warnsignale, die jedoch nicht beachtet wurden. Zwei Explosionen zerrissen die Bordwand an Backbord, und das Schiff sank innerhalb von 6 Minuten an den Koordinaten 44°56'1" nördlicher Breite, 13°33'3" östlicher Länge.

Das Unglück forderte immensen Blutzoll: 159 Personen konnten von den zu Hilfe eilenden Zerstörern "Csepel", "Triglav" und "Balaton" gerettet werden, 68 Leichen wurden geborgen, 177 Menschen, darunter Frauen und Kinder, die von den Inseln nach Triest gebracht werden sollten, ertranken oder kamen im ausgelaufenen, brennenden Schweröl um. Kapitän und I. Offizier wurden gerettet und in Pola (Pula) unter Hausarrest gestellt. Die Leiche des II. Offiziers wurde zwei Tage später bei Pola (Pula) angeschwemmt - mit einer Kugel im Kopf. Tenze hatte also aus den Folgen seiner Schiffsführung die Konsequenzen gezogen.

Durch den weiteren Verlauf der Ereignisse ist der Ausgang des Verfahrens nicht bekannt, zumal das Unglück der bereits unter Kriegszensur stehenden österreichischen Presse und damit der Bevölkerung verheimlicht wurde, weil sein Bekanntwerden der Moral schaden hätte können. Ausführliche Berichte und Listen der Überlebenden der Katastrophe erschienen allerdings in den Triestiner Zeitungen.

Das offizielle Österreich litt mit dem Lloyd, was viele in Triestiner Zeitungen abgedruckte Depeschen von Wiener Regierungsstellen bezeugen, die allesamt an den Präsidenten des Lloyd, de Derschatta, gerichtet sind. Offizielles Mitgefühl mit den Opfern des Unglücks wurde hingegen nicht bekundet. Schadenersatzforderungen wurden vom Lloyd zunächst abgewiesen, später wurden vom Handelsministerium 200.000 Kronen für die Geschädigten bereitgestellt.

Die Hinterbliebenen klagten den Lloyd in Wien auf Schadenersatz. Der Prozeß zog sich hin, die Akten über den Untergang des "Baron Gautsch" wurden vom Kriegsarchiv dem LG für Zivilrechtssachen in Wien entlehnt und wurden dort im Justizpalastbrand während der Juliunruhen des Jahres 1925 vernichtet.

Der Rechtsanwalt der Hinterbliebenengemeinschaft, ein Dr. Schapiro, war Jude, was zur Folge hatte, daß seine Kanzlei während der Pogrome von 1939 von den Nationalsozialisten ausgeräumt wurde. Dabei ging Schapiros Handakt verloren, sodaß abgesehen von der Übersetzung der Anklageschrift der k.u.k. Staatsanwaltschaft in Rovigno (Rovinj) gegen Kpt. Winter und I.O. Luppis keinerlei offizielle Unterlagen mehr über den Untergang des "Baron Gautsch" aufzufinden sind.

- 2 - Sowohl Winter als auch Luppis finden sich in den zwanziger Jahren in den Standeslisten des Lloyd Adriatico, beide führten sogar Schiffe auf Überseelinien. Das Unglück hatte die Karrieren dieser beiden Offiziere also nicht behindert.

3. Weiteres Schicksal des "Baron Gautsch" und derzeitiger Zustand des Wracks

Das Wrack liegt auf ebenem Kiel in 40m Tiefe auf dem Sand- und Schottergrund. Es ist - nach 80 Jahren - völlig mit Schwämmen, Muscheln, Algen und anderen Meereslebewesen überwachsen und wird von unzähligen Fischen als Versteck benutzt, scheint es doch die einzige Erhebung über den Meeresgrund in einigem Umkreis zu sein. In dem Wrack wurden bereits kapitale Meeraale und Thunfische gesichtet.

Nach dem I. Weltkrieg wurde der "Baron Gautsch" in den 20er Jahren von der jugoslawischen Marine als Angriffsziel für Marinetaucher benutzt und weiter zerstört.

Der Zustand des Wracks entspricht nicht mehr ganz dem, was die Beschreibung "fast vollständig erhalten" erwarten läßt: Die Brücke und der vordere Schornstein fehlen völlig, der achtere Schornstein ist umgestürzt und ragt in das Innere des Schiffes. Die Holzfußböden zwischen den drei Decks sind in einem Zustand weitgehenden Zerfalls, sodaß es möglich ist, horizontal wie vertikal hindurchzuschwimmen. Die Glasscheiben der Fenster sind nicht mehr existent, die Davits der Rettungsboote an Backbord weisen nach konnten. Zeitgenössische Berichte vermelden, daß sich die Besatzung ohne jede Rücksicht auf Frauen und Kinder unter den Passagieren in Sicherheit gebracht haben soll.

Das Schiff ist aber noch in seiner ganzen Länge erhalten, wenn auch z.B. die Schrauben fehlen, obwohl das Heck keine Beschädigung aufweist; vielleicht ein Hinweis für Buntmetallbeschaffung in der Zwischenkriegs- und Kriegszeit, wie überhaupt das Wrack andere Beschädigungen aufweist, als man sie nach einem Minentreffer vermuten würde, nämlich im Bereich der Aufbauten, was ein Beweis dafür sein könnte, daß es von der jugoslawischen Kriegsmarine als Ziel benutzt wurde.

Der vordere Mast ist geknickt und liegt schräg über den Aufbauten, der achtere Mast liegt an Steuerbord neben dem Wrack auf dem Sandgrund. Möglicherweise finden sich noch Teile in der Umgebung des Schiffes, ebenso wie evtl. der fehlende vordere Schornstein.

Das Fehlen des vorderen Schornsteins sowie die Tatsache, daß der achtere Schornstein umgeknickt ist und in das Schiffsinnere hineinragt, könnte sich damit erklären, daß die Mine in weiterer Folge die Explosion des Kessel auslöste, die sich nach oben entlud und den Schornstein wegsprengte. Dafür würden auch die zeitgenössischen Berichte sprechen, die zwei Explosionen erwähnen, obwohl der "BARON GAUTSCH" nur von einer Mine getroffen wurde.

Die Position des Schiffes ist mittels terrestrischer Navigation nur schwierig zu ermitteln, mit den modernen Methoden der Satellitennavigation und Echolot ist es jedoch auch bei einigem Seegang - Kenntnis der Position vorausgesetzt - kein Problem, das Wrack zu finden. Probleme verursacht eher der Wellengang, der es speziell gegen Ende des Sommers nicht mehr ganz mühelos gestaltet, mit kleinen Schiffen die Position zu halten, Taucher auszusetzen und auch wieder an Bord zu nehmen.

Trotzdem muß die Position des Wracks seit einigen Jahren kroatischen Fischern bekannt gewesen sein, die immer wieder - gegen gute Bezahlung, aber ohne Garantie, das Wrack zu finden - Tauchern die Möglichkeit boten, den "Baron Gautsch" zu betauchen. Als Hindernis für die Schleppnetze war es den Fischern seit jeher lästig. Davon zeugen auch viele zerrissene Netzreste an verschiedenen Stellen des Wracks.

- 3 - Seit etwa 1992 sind auf dem Flohmarkt und in Antiquitätengeschäften in Wien immer wieder Souvenirs aus dem "Baron Gautsch", von der WC-Schüssel über Silberbesteck bis zum Likörglas aufgetaucht.

Eine Information der nautischen Vereinigung "ALDEBARAN", Triest, ergab, daß das Wrack bereits 1981 betaucht worden sein muß; damals bereits wurden bei "ALDEBARAN" die Pläne des nahezu baugleichen Schwesterschiffes "Baron Bruck" ausgehoben und kopiert.

Das Wrack wurde 1958 im Auftrag eines Geschäftsmannes aus Triest von dem auf Schiffsbergungen spezialisierten Unternehmen "Brodospas" aus Split (Spalato) gesucht. Die genaue Position konnte nach 14 Tagen der Suche am 15. August 1958 bestimmt werden. Die Position wurde am 26. August 1958 von einem Angestellten der Bergungsfirma, dem Taucher Libero Giurissini, der Hafenkommandatur von Triest angezeigt, vermutlich, weil sich dieser nach dem geltenden Seerecht einen Anteil von 15% aller aus dem Schiff zu bergenden Werte sichern wollte.

Die Kommune Rovinj erkannte rasch die Bedeutung, die ein so großes und berühmtes Wrack vor der Küste für den istrianischen Tauchtourismus hat. 1993 drehte die italienische RAI eine Fernsehdokumentation über den "Baron Gautsch", den Untergang und das Wrack, und in rascher Abfolge erschienen Berichte in italienischen und österreichischen Zeitungen.

Am 80. Jahrestag des Unterganges, dem 14. August 1994 stand ganz Rovinj im Zeichen einer Gedenkveranstaltung unter Mitwirkung der Kirche, militärischer und politischer Würdenträger. Auf See wurden Kränze im Gedenken an die Opfer versenkt, eine Gedenktafel wurde am Wrack angebracht. Die RAI-Dokumentation wurde am Abend auf dem Hauptplatz von Rovinj auf eine Großbildleinwand projiziert, und jeder in Rovinj anwesende Tourist wurde mit der Geschichte dieses Schiffes konfrontiert.

Da jedoch nur ein Teil der Opfer des Unterganges geborgen worden war, gab es Bestrebungen seitens der kroatischen Regierung, das Wrack zum Kriegsgrab zu erklären und unter entsprechenden Schutz zu stellen. Obwohl bei keinem der bisher durchgeführten Tauchgänge menschliche Überreste gefunden wurden, wäre Tauchen dann wohl nicht mehr möglich gewesen. Diese Bestrebungen wurden vom österreichischen Marineverband sehr gefördert, was sich auch im Rahmen einer Pressekonferenz während der Gedenkveranstaltung zeigte.

Als Folge davon wurde der "Baron Gautsch" im Oktober 1995 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt, nicht jedoch, bevor die kroatische Spezialpolizei nochmals eine eingehende Erforschung (und letzte gründliche Räumung des Wracks von allem nicht Niet- und Nagelfesten) durchgeführt hatte, und mit einem absoluten Tauchverbot belegt. Damit wäre den in der Gegend ansässigen Tauchbasen eine wesentliche Existenzgrundlage entzogen worden.

Letztendlich hat sich jedoch die Vernunft durchgesetzt, Sondergenehmigungen wurden erteilt und heute ist es wieder möglich, unter Leitung des DIVER SPORT CENTERS in Rovinj, Tauchgänge am Wrack des "Baron Gautsch" durchzuführen.

4. Tauchen am Wrack des "Baron Gautsch"

Wie bereits oben beschrieben, ist das Wrack sehr angenehm und verhältnismäßig problemlos zu betauchen.

An den vorderen Aufbauten ist an Backbord die Bojenleine befestigt. Eine große Metallboje in 3 Metern Tiefe markiert die Position des Wracks. Bereits der Abstieg ist ein Erlebnis, wenn sich in ca. 10-15 Metern Tiefe, je nach Sicht, die Umrisse des versunkenen Schiffes aus dem Blau der Umgebung zu schälen beginnen.

- 4 - Die Oberkante der erhaltenen Aufbauten liegt in 28 Metern Tiefe, der Grund bei exakt 40 Metern. Sehr eindrucksvoll ist es, sich vor dem Bug zum Grund hinabsinken zu lassen und den Bug des Wracks auf sich wirken zu lassen, der gespenstisch und zugleich majestätisch-elegant wirkt.

Für eine erste Erkundung des Schiffes empfiehlt es sich, anschließend die großen Salons der obersten beiden Decks zu besuchen, die von unendlich vielen Fischen bewohnt und von blauem Licht durchflutet sind, besonders an schönen, hellen Tagen.

Bleibt nun noch genug Luft und Nullzeit, könnte man im Bereich der vorderen Aufbauten in diverse Löcher und Spalten leuchten, um den einen oder anderen Conger aufzuspüren. Das größte Exemplar, ein Fisch von 2,5 Metern Länge und 20 cm Durchmesser, wohnt im Stumpf des abgebrochenen vorderen Mastes. Es hört auf den Namen "Ugi" und wird von den Guides des DIVER SPORT CENTERS mit Vorliebe gefüttert. Aber auch kleinere Meeraale leben im Bereich der oberen Aufbauten, und ein großer Hummer in einem Loch hinter dem Lotsenhäuschen freut sich über jedes Stück Fisch, das man ihm hinhält.

Oder man macht noch einen Blick auf die Fensterfront der vorderen Aufbauten. Dort befindet sich die 1994 angebrachte Gedenktafel, daneben hängt eine Tafel, mit Lorbeer bekränzt, die 1995 von ungarischen Tauchern dort befestigt wurde.

Zumeist ist damit ein erster Erkundungstauchgang am "Baron Gautsch" beendet. Doch wenige Taucher begnügen sich damit. Sie wollen mehr von dem Wrack sehen. Und auch wenn das DIVER SPORT CENTER darauf besteht, daß aus Sicherheitsgründen nur die obersten beiden Decks betaucht werden sollen, gibt es hier genug zu entdecken: Man kann etwa die Laufgänge an den Außenseiten der großen Salons entlangtauchen, sieht dabei überall in die Salons hinein und stellt sich die Passagiere vor, die hier in besseren Zeiten flanierten.

Interessant ist auch das Heck: Das Ruder ist vollständig erhalten, doch die drei Schrauben fehlen. Über sich sieht man die gewaltige Rundung des Hecks. Steigt man nun an Backbord auf, erreicht man eine offenstehende Ladeluke, die in das dritte Deck führt. Meist lassen sich hier Conger beobachten.

Das von der Mine gerissene Leck ist übrigens nicht zu sehen; es befindet sich mittschiffs an Backbord im Boden, tief unter der Wasserlinie des Schiffes, sodaß die Stelle heute völlig unter den seitlich herabgefallenen Muschelschalen verborgen ist.

Freischwimmenden Congern begegnet man mitunter auch, wenn man im Bereich des vorderen Salons in das dritte Deck absteigt und sich backbords in Richtung des Hecks des Wracks bewegt. Aber Vorsicht, der Gang ist eng und dunkel, ohne starke Lampe und Sicherungsleine nicht zu betauchen. Links kommt man an der Kombüse vorbei, eine Bassena ist unter ihrem Bewuchs noch deutlich zu erkennen. Rechts waren Wasch- und Toilettenräume, dahinter befanden sich Vorratsräume für Wein und Geschirr. Der Fußbodenbelag aus Linoleum ist noch in Teilen erhalten. Hier wurden auch viele Flaschen, Teller und Besteckteile gefunden. Schwimmt man den Gang zu Ende, kommt man auf der Höhe der achteren Salons in einen größeren Laderaum, aus dem man wieder in die oberen Decks aufsteigen kann.

Schwimmt man im 2. Deck aus dem vorderen Salon nach achtern, kommt man an den achteren Schornstein, der in den Kesselraum umgestürzt ist. dahinter erreicht man den Maschinen- und den Generatorenraum, um dann wieder in die achteren Salons gelangen.

Ein phantastisches Erlebnis war ein Nachttauchgang am Wrack des "Baron Gautsch" am 23. Juli 1995. Dreizehn Taucher kümmerten sich nicht um all das, was die Tauchsportorganisationen verboten haben: Nachttauchgang in großer Tiefe, ohne Möglichkeit direkten Aufstiegs, natürlich mit Dekostop, aber: no risk, no fun.


Photography by Herwig Strauss

- 5 - Das Wrack erstrahlte im Licht der Scheinwerfer, man entdeckte die nachtaktive Fauna, die sich auch hier deutlich von den tagaktiven Lebewesen unterscheidet: Schlangensterne, Conger, Seespinnen, Hummer und schlafende Meerbarben waren zu sehen, und als sich, wie verabredet, alle 13 Taucher nach 20 Minuten im großen Speisesaal der I. Klasse einfanden, war das einer der stärksten Eindrücke eines Taucherlebens.

Klar, daß an diesem Abend dann die Sektkorken knallten - schließlich war dieser Tauchgang die Geburtstagsfeier des Chefs der DIVER SPORT CENTERS, Ing. Drazen Valerijev.

5. Quellen:

Literatur: Aichelburg, Wladimir: Die Handelsschiffe Österreich-Ungarns im Weltkrieg 1914-1918, H. Weishaupt Verlag, Graz S.G.E.Lythe, M.A.: Gourlays of Dundee, The Rise and Fall of a Scottish Shipbuilding Firm, Dundee 1964 John Leng & Co. (Hrsg.): The Dundee Year Book, Facts and Figures for 1908, Dundee 1909 k.u.k. Staatsanwaltschaft in Rovigno: Anklageschrift gegen Kpt. Paul Winter und I.Offz. Josef Luppis, Übersetzung, Wien o.J. (Quelle: Allg. Verwaltungsarchiv, Abt. Verkehrsarchiv) Capitaneria di porto di Trieste, Denuncia di identificazione di relitto, No. 16806, 26.Ago.1958 Diverse zeitgenössische Zeitungsberichte, vornehmlich "Il Piccolo", Trieste, 1914 und 1994

Andere benutzte Quellen: Marine-Verband, Wien Verkehrsarchiv, Wien Kriegsarchiv, Wien Heeresgeschichtliches Museum, Wien Nautische Vereinigung "ALDEBARAN", Triest. Dundee District Archive and Record Centre, Dundee, Schottland

Anhang: Technische Daten des Schwesterschiffes "Baron Bruck" (Pläne vorhanden), später Piroscafo "Friuli":

Dampfer, Eigner Österreichischer Lloyd; Länge 83 m Breite 12 m Tiefe im Raum 6,7 m BRT 2100 NRT 860 iPS 4000 Bauort Triest Werft Stabilimento tecnico Triestino Stapellauf 1913 Antrieb 2 Schrauben

Stand 10.11.1997

Abenteurers Tauchlog,